Welche Anforderungen an eine Nebenkostenabrechnung gibt es?
Damit du als Vermieter Nachforderungen geltend machen kannst, wenn die tatsächlichen Betriebskosten die gezahlten Abschläge überschreiten, musst du einige formelle und inhaltliche Anforderungen berücksichtigen. Nebenkostenabrechnungen müssen übersichtlich sein und bestimmte Mindestangaben enthalten.
Formelle Anforderungen
Damit auch juristische Laien die Abrechnung prüfen können, müssen folgende Punkte beachtet werden:
- Aufstellung der Betriebskosten getrennt nach Kostenarten
- Benennung der Gesamtkosten des Hauses oder der Wirtschaftseinheit
- Benennung des Verteilerschlüssels zur Berechnung der Einzelkosten
Wichtig ist die Angabe der Vorauszahlungen, um den Nachzahlungsbetrag oder das Guthaben korrekt zu ermitteln. Erläutere die genutzten Umlageschlüssel für bessere Verständlichkeit. Belege über die Kosten sind nicht zwingend beizufügen, jedoch haben Mieter ein Einsichtsrecht (§ 259 BGB). Formelle Fehler können die Wirksamkeit der Abrechnung beeinträchtigen.
Inhaltliche Anforderungen
Eine ordnungsgemäße Betriebskostenabrechnung muss mindestens folgende Angaben enthalten:
- Name des Abrechnenden (in der Regel der Vermieter)
- Name und Anschrift des Mieters
- Exakte Benennung des Abrechnungszeitraums (maximal ein Jahr) und des Nutzungszeitraums
- Bezeichnung der Mietimmobilie (Adresse, Etage, Lage)
- Aufführung der einzelnen Kostenarten gemäß den mietvertraglichen Regelungen oder dem Kostenkatalog (§ 2 Ziffer 1-16 BetrKV)
- Angabe der „sonstigen Betriebskosten“ (§ 2 Ziffer 17 BetrKV)
- Gesamtkosten für jede Kostenart und gegebenenfalls Aufteilung auf einzelne Mietwohnungen und Gewerbeeinheiten
- Erläuterung des Umlageschlüssels (z.B. nach Wohneinheiten, Wohnfläche oder Personenzahl)
- Berechnung des auf den Mieter entfallenden Nebenkostenanteils (gegliedert nach den Betriebskostenarten)
- Bereits geleistete Vorauszahlungen
- Ermittlung des Saldos unter Abzug von Vorauszahlungen: Guthaben oder Nachforderung
Die Erstellung der Nebenkostenabrechnung ist komplex und muss rechtliche Vorgaben erfüllen. Mit immo.page kannst du deine Abrechnung einfach und rechtssicher erstellen.
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Fehler vermeiden
Die Betriebskostenabrechnung stellt eine Herausforderung dar und führt häufig zu Fehlern. Vermeide typische Fehler wie:
- Fehlende Nebenkosten-Vereinbarung
- Zu späte Zustellung der Abrechnung
- Einbezug von Leerstand
- Abrechnung nicht umlagefähiger Kosten
- Übersehen einer umlagefähigen Kostenposition
- Fehlende Pflichtangaben
- Abrechnungsperiode über 12 Monate
- Keine Trennung von Gewerbebetrieben und Privatwohnungen
Besondere Situationen
Natürlich gibt es einige Sonderfälle, welche die Erstellung der Nebenkostenabrechnung deutlich erschweren. Zu beachten dabei sind ggf. zusätzliche Regelungen.
Unterjähriger Mieterwechsel
Bei einem Mieterwechsel innerhalb einer Abrechnungsperiode muss eine zeitanteilige Nebenkostenabrechnung erstellt werden. Die Abrechnung erfolgt für den gesamten 12-monatigen Zeitraum, wobei der Nutzungszeitraum der Mieter unterschiedlich ist.
Mieter mit unterschiedlichen Betriebskosten
Bei Mietern mit unterschiedlich hohen Betriebskosten kann eine gesonderte Aufteilung und Abrechnung sinnvoll sein. Ein Vorwegabzug für Gewerbe kann erforderlich sein, um Nachteile für private Mieter zu vermeiden.
Leerstand
Kosten für leerstehende Räumlichkeiten dürfen nicht auf vermietete Wohnungen umgelegt werden. Ein Wechsel des Verteilerschlüssels ist nicht zulässig. Leerstandskosten können jedoch steuerlich geltend gemacht werden.